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Wärmepumpen mit Propan oder synthetischem Kältemittel: Was ist die bessere Wahl?

Im Zuge von Änderungen der europäischen F-Gase-Verordnung kann es bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Verunsicherungen kommen, ob natürliche oder synthetische Kältemittel die geeignete und zukunftssichere Wahl sind. Wärmepumpen mit dem natürlichen Kältemittel Propan, kurz R290, gibt es bereits seit Jahrzehnten, sie wurden aufgrund von Sicherheitsbedenken bisher nur in geringem Ausmaß eingesetzt. Durch die neuen Regeln der F-Gase-Verordnung kehren sie aktuell zurück und werden verstärkt angeboten. Es gibt jedoch auch weiterhin gute Gründe für den Einsatz synthetischer Kältemittel.

Natürliches Kältemittel Propan in der Wärmepumpe: Die Vor- und Nachteile

Natürliche Kältemittel, allen voran Propan werden häufig als „grün“ bezeichnet. Das erweckt den Eindruck, sie seien nachwachsend oder „bio“. Tatsächlich handelt es sich um ein Abfallprodukt aus der Erdölraffinerie und der Erdgasförderung, also um einen fossilen Rohstoff. Der Nachteil von Wärmepumpen mit Propan ist die hohe Brennbarkeit des Flüssiggases. Tritt es aus, bildet es mit dem Luftsauerstoff eine hochexplosive Mischung. Vorteile sind ein guter Wirkungsgrad sowie ein geringes Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, kurz GWP). Propan besitzt den Wert 0,02, als Referenz dient Kohlendioxid (CO2) mit dem GWP 1. Zudem ermöglicht R290 hohe Vorlauftemperaturen.

Synthetische Kältemittel: die Vor- und Nachteile

Synthetische Kältemittel werden künstlich hergestellt und kommen in der Natur nicht vor. Ihre Vorteile sind, dass sie nicht oder schwer brennbar, nicht explosiv und nicht toxisch sind. Bei der Aufstellung einer Wärmepumpe gibt es daher deutlich weniger Sicherheitsvorkehrungen zu beachten als bei einer Propan-Wärmepumpe. Sie eignen sich daher auch zum Einsatz innerhalb von Gebäuden oder für industrielle Anwendungen mit hohen Sicherheitsanforderungen. Weitere Pluspunkte von synthetischen Kältemitteln sind, dass sie gezielt mit spezifischen Leistungsmerkmalen ausgestattet werden können. Dadurch haben sie bei bestimmten Anwendungen ein besseres thermodynamisches Verhalten und können auf verschiedene Betriebstemperaturen optimiert werden. Dem gegenüber stehen höhere Werte beim GWP. Es gibt jedoch bereits synthetische Kältemittel mit sehr geringen GWPs deutlich unter 10. Neueste vorgestellte Ultralow GWP Kältemittel weisen mit Propan vergleichbare Werte von unter 1 aus. Alle synthetischen Kältemittel, die OCHSNER einsetzt, befinden sich selbstredend innerhalb der gesetzlichen Vorschriften der F-Gase-Verordnung.

Kann ich eine Propan-Wärmepumpe überall aufstellen?

Propan Wärmepumpen sind in der Regel als Monoblock-Anlagen zur Außenaufstellung ausgelegt. Dadurch soll verhindert werden, dass sich das explosive Gasgemisch im Haus befindet und im Falle einer Leckage die Sicherheit der Bewohner bedroht. Die Anbindung ans Heizsystem erfolgt über einen wassergeführten Vor- und Rücklauf. Dadurch kann es zu leichten Wärmeverlusten beim Transport von der Wärmepumpe zur Heizungsinstallation sowie durch die zwischengeschalteten Wärmetauscher kommen. Zudem sind Frostschutzmaßnahmen entlang der wasserführenden Leitung vorzusehen, um sicherzustellen, dass sie etwa bei einem größeren Stromausfall nicht einfrieren, da in diesem Fall die Sicherheitsmaßnahmen der Wärmepumpe nicht greifen. Es wird empfohlen, das Außenteil bei längerer Abwesenheit zu entleeren. Die Wiederbefüllung mit aufbereitetem Wasser muss durch Fachleute durchgeführt werden und ist kostenintensiv. Bei der Aufstellung müssen verpflichtend Sicherheitsabstände zu Kellertüren oder Lichtschächten eingehalten werden. Dadurch soll verhindert werden, dass eventuell austretendes Propan, das schwerer als Luft ist, nach unten ins Haus gelangt. Bei Wärmepumpen mit synthetischen, nicht brennbaren oder schwer entflammbaren Kältemitteln gibt es deutlich weniger Einschränkungen beim Aufstellort. Sie sind häufig als Split-Wärmepumpe mit Außen- und Innenteil aufgebaut. Im Außenteil befinden sich Ventilator und Verdampfer, in der Inneneinheit der Verdichter und der Wärmetauscher zur Übertragung der Wärme an das Heizsystem. Dadurch sind die Energieverluste auf dem Transportweg von außen nach innen ausgeschlossen. Auch ein Auffrieren der Anlage bei Stromausfall ist nicht möglich.

Wie groß ist die Gefahr eines Kältemittelaustritts?

In der Praxis kann Kältemittel normalerweise nicht austreten. OCHSNER High-End Wärmepumpen werden nach höchsten Qualitätskriterien gefertigt, durchlaufen strengste Kontrollen, sind hermetisch dicht und überwachen sich permanent selbst hinsichtlich Dichtheit.

Muss ich eine Wärmepumpe mit synthetischen Kältemitteln bald abschalten und auf Propan Wärmepumpe umsteigen?

Alle aktuell und künftig in Verkehr gebrachten OCHSNER Wärmepumpen können über die gesamte Lebensdauer betrieben und instandgesetzt werden.

Wärmepumpe mit Propan oder synthetischem Kältemittel – was bietet OCHSNER an?

Als Spezialist und Technologieunternehmen setzt OCHSNER sowohl auf natürliche als auch auf synthetische Kältemittel, um weiterhin das breiteste Wärmepumpenportfolio am Markt abdecken zu können. Natürliche Kältemittel werden von OCHSNER eingesetzt, wo dies sinnvoll, technisch umsetzbar und sicherheitstechnisch unbedenklich ist. Sowohl bei natürlichen als auch bei synthetischen F-Gasen werden selbstverständlich sämtliche gesetzlichen Vorschriften strikt eingehalten. Forschung im Bereich von Kältemitteln gehört seit 50 Jahren zur DNA von OCHSNER, die Kunden können sich daher darauf verlassen, stets eine optimale Lösung zu erhalten.

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